Das weltweit erste Ehrliches Mitteilen – Café in Borna

Du spürst in diesem Café den großen Wunsch der Menschen, wirklich im Kontakt zu sein.

Liebe Annette, am 3. August 2022 wurde das EM-Café in Borna eröffnet. Welcher Gedanke kommt zu allererst, wenn du an das Café denkst? Es war die absolut richtige Entscheidung. Gopals Aussage, dass hier eine sehr wichtige Schnittstelle zur Gesellschaft entstehe, kann ich zu hundert Prozent bestätigen. Ich fühle Berührtsein. Welche Herausforderungen zeigen sich nach der Eröffnung des EM-Cafés? Keine. Die Entstehung des EM-Cafés war ganz leicht, und so ist es auch mit den wöchentlich stattfindenden Treffen mittwochs von 12 bis 15 Uhr. Die Menschen können erst einmal aus einiger Entfernung das Ehrliche Mitteilen der Praktizierenden erleben und spüren, was es für eine Wirkung hat. In aller Ruhe die wunderbare Broschüre studieren, die Schildchen mit den Satzanfängen auf sich wirken lassen, bei Bedarf Fragen stellen und, wer mag, auch gleich üben. Wie kam es dazu, dass dieses EM-Café in Borna – und das in dieser sehr kurzen Zeitentstand?

Kurz nachdem Gopal von einem EM-Café in seinem Video gesprochen hatte, wurde ich zu Heike Köhlers Lokaler Gruppe in Borna eingeladen. Sie ist Gruppenleiterin einer der zurzeit zwei bestehenden Gruppen in der Stadt. Bei einem kurzen Austausch sagte Heike leicht spaßig zu Ina Elsner, dass sie doch aus ihrem Café ein EM-Café machen könne. Ina war davon spontan angetan. Und auch ich fühlte sofort Freude und bekundete mein Interesse, dabei zu sein. So nahm die Entstehung ihren Lauf. Alle folgenden Gespräche zwischen Heike, Ina und mir mündeten nahtlos in die Umsetzung. All die Dinge und auch die Menschen, die noch fehlten (wie z.B. der Filmemacher), kamen wie durch ein Wunder von allein auf uns zu. Was hat dich Annette dazu bewogen, dieses erste EM-Café mit zu eröffnen? Es war und ist ein aufregendes Projekt und es ist eine coole Geschichte gewesen, das Ehrliche Mitteilen so in die Welt zu bringen. Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, die hat mein Herz geöffnet. Diese gemeinsame Unternehmung hat sehr viel Spaß gemacht und macht es heute noch. Wie reagieren Menschen auf diese neue Art der Begegnung? Manches entsteht ganz spontan, z.B. während der Wartezeit auf das Mittagessen: „Ich fühle Freude. Mein Kopf denkt, dass ich Hunger habe.“ Oder: „Ich fühle Wut“, verbunden mit der Nachfrage, ob das jetzt richtig gewesen sei.

Ganz klar spürbar ist, dass es die Menschen immer wieder zu uns ins Café zieht. Ob dies die kleinen Schildchen bewirken oder ob es die Broschüre ist? Vielleicht sind es auch wir Menschen oder der leckere Kuchen, wer weiß das schon? Was ist deine Botschaft an alle Café-Besitzer und solche, die es noch werden wollen? Nutzt unsere Erfahrungen mit dem ersten EM-Café als Inspiration, weitere solcher Cafés ins Leben zu rufen! Probiert es aus, es ist ganz einfach: Ihr könnt zum Beispiel kleine Schildchen auf dem Tisch platzieren – auf der einen Seite stehen die Satzanfänge und auf der anderen steht die Frage „Wie fühlst du dich gerade?“ Außerdem könnt ihr die Broschüren (auf jedem Tisch) auslegen und von außen sichtbare Plakate am Fenster und an der Tür anbringen. Zudem sollte idealerweise regelmäßig – mindestens an einem Tag pro Woche für etwa drei Stunden – ein Ansprechpartner vor Ort sein, der für Fragen zur Verfügung steht. Liebe Annette, ich danke dir von Herzen für deine Zeit und das Teilen deiner Erfahrungen mit dem EM-Café. Danke für dein Engagement, das Ehrliche Mitteilen weiter in die Welt zu tragen. Café-Inhaberin: Ina Elsner Kreativer Kopf: Heike Köhler Projektleiterin: Annette Zeiske

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